Es wurde mal wieder Zeit, die Jungs von Achtlos aus der Provinz des Ruhrpotts in die „Glamour Pur“ Stadt Düsseldorf zu holen.
Zugunsten des Kinder Hilfe Zentrums Düsseldorf wurde durch den Rockcircus ein Benefizkonzert auf die Beine gestellt, um mal zu zeigen, dass auch die harten Jungs ein Herz haben. Aber genug der langen Floskeln, hier jetzt zum Konzertmarathon:

Die erste Band Madison Buzz hatte das wahrhafte Grausen erwischt und musste zur unchristlichen Zeit (ca. 17.45) den Opener machen, was den grungigen, harten Sound und der Spielfreude keinen Abruch machte. Ein solides Set, was auch einige Leute vor die Bühne brachte und doch einige Köpfe zu nicken brachte. Ein Soundmix irgendwo zwischen Nirvana und Pearl Jam, der allerdings nach einer knappen 1/2 Stunde zu ende war. 

Nach einer kurzen Umbaupause kam dann erst mal eine sehr junge und noch etwas unerfahrene Band aus Düsseldorf auf die Bühne: Low Gravity, so heißen diese Jungs, wollten zum ersten mal versuchten, was eine PA aushält....welche Punkband kann auch schon von sich sagen mit 3 (?) Gitarren zu arbeiten. Und von der o.g. Unerfahrenheit war an diesen Tag nicht viel zu spüren, denn man brachte die sehr leichtgängigen Balladen des Punkrocks doch mit einer großen Portion Mut und neu gewonnener Spielfreude an den Mann. So erwies sich auch das Publikum als dankbar und brachte dementsprechend die Stimmung in den sich langsam füllenden Saal. Ein kleiner "Gastauftritt von zwei Painwordsmitglieder (Chris - VOX / Alex - Drums) und die Zugabe "Geschwisterliebe" krönten dann das Ende dieses Gastspieles. Nachdem es dann schon zu Anfang recht laut und dreckig war, sollte es dann mal etwas ruhiger zugehen.

Bollix brachten dann die Wurzeln des Rocks in die Halle, wo leider nicht alle drauf klar kamen. Dabei hatten die sich ein wirklich gutes Set ausgesucht. Es wurden Stücke von Led Zeppelin, Billy Idol und diverse andere Rockgrößen gespielt und das handwerklich sehr gut interpretiert. Mir persönlich hat es gut gefallen, allerdings war dafür wohl nicht das richtige Publikum da.

Und jetzt geht es ab...fasten your seatbelts....the atomixx
Meine Herren... wie geil kann Poppunk sein. Eine sehr erfrischende Band und eine zuckersüße Sängerin, mit einer Bühnenpräsenz die hier in Düsseldorf wohl ihresgleichen sucht. 45 min Volldampf, die jeden direkt ins Tanzbein gehen. Allerdings schade, dass manchmal der Sound nachgelassen hat, was aber der Band wohl am A***** vorbei ging, denn die überzeugten vollstens. Seht ihr irgendwann ein Atomixxplakat....geht hin, feiert ab und habt eine wunderbare unterhaltsame Zeit.

Nun ja...jetzt kommt der Teil des Abends wo ich es nicht verbergen kann das die folgenden Bands zu meinen persönlichen Bestseller zähle.

So langsam, aber sicher - nach einen anstrengenden Tag - holte ich mir das erste Bier aus dem Backstagebereich, um endlich mal einen Gig zu sehen, bei dem ich absolut nichts machen muss. Außer vielleicht ein wenig den Kopf in den Nacken zu legen und warten, dass ich Ihn wieder nach vorne hauen kann...tja das gute alte headbanging kommt auch zu Zeiten der Superstars nicht aus der Mode.
ACHTLOS entern die Bühne und WOW, die knallen so einen geilen Misch aus harten Deutschrock und traditionellen Heavy Metal ins Publikum. Die wahre Pracht, obwohl ich nach einer Umbesetzung der Band ein wenig skeptisch gewesen bin, aber nach einer knappen Stunde Bier und Schweiß wurde ich komplett neu überzeugt. Egal ob alte Songs wie „Augen der Nacht“ oder die Knallersongs aus dem neuen Album "Nicht viel", alle songs kamen mit deutlicher Spielfreude daher. Es war nichts zu merken von einer Neubesetzung, ganz im Gegenteil. Sehr agiler Sänger, der immer wieder den direkten Kontakt zum Publikum suchte (Mochy, du rockst!!!) und der nette Uwe neu am Bass, der ein präzises aber druckvolles Fundament setzt. Ihr habt Düsseldorf weggerockt.

Natürlich war auch danach nichts mit ausruhen, denn der personifizierte Orgasmus des Heavy Metals kam auf die Bühne....yeah thats rock....MorOn aus Düsseldorf brachten jetzt genau die Härte auf die Bühne, die der gepflegte Metalfan brauchte. Es krachte nur so an, leider nur einen noch kleinen Fankreis, bekannten Songs der Band. Egal ob es um technische Finessen an der Gitarre geht oder einfach nur der Prollchor zum Mitgröhlen...für jeden war da was dabei. Ein Muß diese Band, und das sage ich ohne Bezahlung. Ihr solltet einfach mal sehen, wie gerne diese Jungs auf der Bühne stehen und ihr alle könntet meine Ausdruckweise verstehen

Und genau das o.g. trifft auch auf die letzte Band des Abends zu. Da es immer wieder bei Konzerten diesen Ausmaßes zu Verzögerung kommt, hat sich der gesamte Abend um etwa 1 Stunde nach vorne verschoben, das heißt die Jungs von BELLYBUTTON enterten die Bühne erst gegen 0.00, aber kein Zeichen von Wut oder Verärgerung....ganz im Gegenteil....die Jungs machten ihr Ding mit einer dermaßen professionellen Einstellung...Hut ab! Sehr emotionsgeladene, handgemachte Rockmusik, die sich sofort ins Hirn frisst, und auch bei den übrig gebliebenen Fans sehr gut ankommt. Leider kann ich hierzu nicht allzuviel sagen, da ich selbst hinterm Lichtpult stand und ein wenig arbeitete...nur so viel....mit BELLYBUTTON Konzerte machen...sofort.
 

In diesen Sinne,
A.Wagner