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Erschienen am 28.08.02 im Wochenblatt
"Achtlos" lassen sich nicht verbiegen"

„Achtlos“ lassen sich nicht verbiegen

„So dreckig rau und ungeschliffen wie das „Ruhegebiet selbst“ – so umschreibt die Band „Achtlos“ ihren Musikstil. Deutschsprachiger Rock der etwas härteren Gangart, nicht etwa weichgespültes Boyband-Gesäusel ist es, was die Fans an „Achtlos“ lieben. Und ihrem Stil wollen die Herner treu bleiben, sich auf keinen Fall für Gewinn versprechende Verträge verbiegen lassen. Wochenblatt-Mitarbeiterin Selina Koc traf sich mit einer Band, die sich längst nicht nur über die Herne Stadtgrenzen hinaus, sondern auch im Ausland einen Namen gemacht hat. Lesen Sie auf Seite 3, wie die Hard-Rocker ihre Musik leben, welche Träume sie haben, und warum ihr Sound schon so manch´ einen älteren Herrn verärgerte.
 
 

Rau und ungeschliffen wie das Ruhrgebiet

So klingt Deutsch-Rock der Herner Band „Achtlos“

„Deutschsprachigen Rock der etwas härteren Gangart, rau und ungeschliffen - wie das Ruhrgebiet selbst.“ So und nicht anders beschreiben die fünf Herner Jungs der Gruppe „Achtlos“ ihren Musikstil. Und das ist auch gut so, denn genau damit haben die Hard-Rocker in den vergangenen Jahren den Aufstieg von einer Hobby-Band zu einer professionell arbeitenden Truppe geschafft.

Und das weit über die Herner Stadtgrenzen hinaus: Ob national von Hamburg bis Nürnberg, oder auf internationalem Bühnenparkett wie neulich in Ungarn, die Gruppe hat sich mittlerweile auf Open-Airs, Rock- und Motorradfestivals einen Namen gemacht.

Und damit ihr Bekanntheitsgrad auch weiterhin steigt, legen sich Sänger Markus Mochalski und seine Bandkollegen – Schlagzeuger Bernie Enger, Bassist Jens Schröder und die Gitarristen Arnd Spiering und Gordon Grimshaw  - mächtig ins Zeug und haben in den nächsten Monaten einen „Gig“ nach dem anderen.

Seit zehn Jahren macht die Band nun schon Musik, und doch hat sich zwischenzeitlich viel verändert. „Es hat seit den Gründungsjahren viele Umbesetzungen gegeben“, erzählt Gründungsmitglied und Gitarrist Anrd Spiering, „in der aktuellen Formation spielen wir erst seit einem Jahr.“ Sänger Markus Mochalski ist da sozusagen das Nesthäkchen der Band und erst seit 2002 dabei. Viele mehr oder weniger begabte Talente haben bei der Band vorgesungen, viel Skurriles haben die Jungs von „Achtlos“ sich anhören und erleben müssen, bis sie über eine Anzeige im „Reviermarkt“ den fanden, den sie suchten. „Mochy traf von Anfang an den Stil der Gruppe und hat sich super eingegliedert“, loben die Rocker vierstimmig.

Aber nicht nur bei den Bandmitgliedern hat es im Laufe der Zeit einige Umbesetzungen gegeben. Auch der Name der Band hat sich geändert. „Keiner weiß so richtig warum, aber nach und nach wurden immer weniger gecoverte Stücke und immer mehr eigene Songs mit deutschsprachigen Texten ins Programm genommen“, erklärt Gitarrist Gordon Grimschaw, „und irgendwie passte der Name ´Drunk as a fish´ dann nicht mehr zu unsrer Musik und deshalb haben wir uns entschlossen, den Bandnamen in „Achtlos“ umzuändern. Und so soll es jetzt auch bleiben, hoffen die sympathischen Hard-Rocker, die auch privat bestens miteinander auskommen.

„Nicht viel“ heißt ihre brandaktuelle CD, mit dem die Herner Band jetzt voll durchstarten will. Denn das selbstproduzierte Album hat für „Nicht viel“ immerhin eine ganze Menge zu bieten – und das nicht nur für eingefleischte Hard-Rock-Fans, weiß Schlagzeiger Bernie Enger: „Zwölf Stücke bieten rund 50 Minuten Hörgenuss, vom Instrumentalstück bis zur Ballade. Da ist eigentlich für jeden was dabei.“

Dabei geht es der Band bei ihrer Musik nicht nur um einen satten Sound, vor allem aussagekräftige und gesellschaftskritische Texte sind der Band wichtig . auch wenn man sie hinter Titeln wie „Bierchen“, „Lautstarkes Leben“ und „Sternhagelvoll“ nicht wirklich sofort vermutet. „Wir machen ernste Texte, die zum Nachdenken anregen und dem Hörer selbst Raum zur Interpretation geben sollen“, erklärt Bernie Enger.

Auch ein Grund, warum wir uns bei diesem Album ausschließlich für deutsche Texte entschieden haben“, sagt Markus Mochalski, „English versteht doch eh keiner vollständig.“

Mit „Nicht viel“ legen die fünf Herner Musiker nach „Drunk as a fish“ (1999) bereits ihr zweites Album vor. Liebe noch als die Arbeit im Studio sind der Band aber ihre Auftritte. Egal, ob viel oder wenig Publikum, Hauptsache die Stimmung ist gut. „Wenn das Publikum richtig abgeht, dann haben auch wir richtig Spaß“, freut sich Bassist Jens Schröder. 

Doch aller Anfang ist schwer. Und so erinnert sich Jens gut an einen Auftritt in einer Herner Schrebergartenanlage. „Die Senioren waren etwas geschockt von unserer Musik und wollten wieder Wolfgang Petry hören“, lacht Jens. „Ein älterer Herr hat mit seinem Krückstock nach mir geschlagen und immer gerufen ´haut ab´.“ Doch auch diesen Einsatz hat die Band tadellos gemeistert und genießt mittlerweile „ungefährlichere“ Auftritte.

Am 25. Oktober spielen Achtlos im Georg-Melches-Stadion in Essen. „Naja, erst einmal nicht Open.Air, sondern in der Stadion-Kneipe“, lacht Sänger Markus Mochalski, „aber voraussichtlich besser als damals im Schrebergarten...“

Doch trotz ihres Erfolges ist die Band auf dem Teppich geblieben und sieht das mit dem Erfolg, den Millionen und den Groupies ganz gelassen. „Den Traum, berühmt zu werden und mit seiner Musik Geld zu verdienen zu können, hat wohl jeder Musiker“, bestätigt Gitarrist Gordon Grimshaw, „aber wir sehen das mittlerweile ziemlich realistisch.“ Und das zurecht: Viele unseriöse Vertragsangebote haben die Musiker inzwischen dankend abgelehnt. Das letzte, was man sich anhören möchte, sind Anweisungen, wie man die Songs „massenkompatibler“ und „verkaufsfördernder“ zu gestalten hat. „Wir legen Wert darauf, das Management und die Tonträgerproduktion nicht aus der Hand zu geben und unseren Stil beizubehalten“, sagt Gitarrist Arnd Spiering, „wir brauchen kein Label um jeden Preis“.

„Achtlos“ haben sich erst einmal darauf eingestellt, so weiter zu machen wie bisher. „Jeder von uns hat einen soliden Beruf und damit ein sicheres Standbein“, sagt Bernie Enger mit verzogener Miene, „wir sind erste einmal auf nichts angewiesen und müssen keine Knebel- und Ausbeuteverträge unterschreiben.“

Und deshalb brauchen sich die „Achtlos“-Fans auch keine Gedanken zu machen, das aus ihren „Achtlos“-Rockern in der Zukunft eine sterile Boygroup wird. Ganz im Gegenteil: „Achtlos“ wir auch weiterhin seiner Linie treu bleiben. Doch für den Fall, dass doch einmal ein akzeptables Angebot einflattert, das nicht in erster Linie auf Verkaufszahlen schielt und der Band genügend Freiräume lässt, proben die Jungs zweimal die Woche in ihrem Proberaum und widmen sich am Wochenende auf Auftritten ihren Fans. 
 
 
 

[Original-Pressetext]